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Skin Purging: Erstverschlimmerung bei neuer Skincare
Skin Purging ist der englische Begriff für einen Hautzustand, der auch als Erstverschlimmerung bekannt ist. Es handelt sich um akute Reaktionen der Haut nach der Anwendung neuer Hautpflegeprodukte oder einer Hautbehandlung. Diese Reaktion mag im ersten Moment abschreckend wirken, da sich der Hautzustand zunächst verschlechtert, bevor er sich verbessert. Skin Purging ist daher ein häufiges Phänomen bei der Einführung neuer, starker Wirkstoffe in die Hautpflegeroutine.
Skin Purging: Deshalb kann es zur Erstverschlimmerung kommen
Skin Purging tritt häufig bei Menschen auf, die bereits unter Hautunreinheiten wie Akne, Mitessern oder Unterlagerungen leiden. Bei der Einführung von Wirkstoffen wie Retinoiden oder chemischen Peelings kann die Haut heftig reagieren, da sie beginnt, tiefer liegende Hautprobleme nach oben zu bringen. Diese temporäre Verschlechterung kann mit einer Detox-Kur verglichen werden: Zunächst verschlimmert sich der Zustand, bevor eine sichtbare Verbesserung eintritt. Geduld und Kontinuität sind entscheidend, wenn es um Skin Purging geht. Es ist verständlich, dass viele Menschen dazu neigen, ein Produkt sofort abzusetzen, wenn sich die Haut verschlechtert. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass die Haut Zeit braucht, um sich an neue Wirkstoffe zu gewöhnen. Das Endergebnis lohnt sich oft: ein klareres, verfeinertes Hautbild. Daher sollte man dem Prozess Zeit geben und das Produkt mindestens 6-8 Wochen verwenden, bevor man eine endgültige Entscheidung trifft.
Erklärung des Hautzyklus und der Zellumsatzrate
Die Zellumsatzrate spielt eine zentrale Rolle beim Skin Purging. Der Hautzyklus beschreibt den Prozess, bei dem sich die Hautzellen erneuern. Bei jungen Erwachsenen dauert dieser Zyklus etwa 28 Tage. Während dieses Prozesses sterben alte Hautzellen ab und werden durch neue ersetzt. Wenn die Zellumsatzrate durch Wirkstoffe wie Retinoide oder Säuren erhöht wird, können Unreinheiten schneller an die Hautoberfläche gelangen. Dieser beschleunigte Prozess erklärt, warum Skin Purging oft über mehrere Wochen andauert, da die Haut durch den gesamten Erneuerungszyklus geht, bevor sichtbare Verbesserungen eintreten.
Mögliche Auslöser von Skin Purging
Typische Inhaltsstoffe, die Skin Purging auslösen können, sind unter anderem:
- BHA (Beta-Hydroxysäuren) wie Salicylsäure, die tief in die Poren eindringen, Schmutz, Talg und abgestorbene Hautzellen anziehen und diese aus den Poren transportieren. AHA (Alpha-Hydroxysäuren) wie Milchsäure und Glykolsäure, die eher die Hautoberfläche reinigen. Mehr Infos liefert unser Text zu chemischen Peelings.
- Retinoide, die die Zellumsatzrate der Haut erhöhen und tiefere Unreinheiten schneller an die Oberfläche bringen.
- Niacinamid, das zwar beruhigende Eigenschaften hat, aber bei einigen Menschen ebenfalls als Auslöser für Skin Purging wirken kann, insbesondere wenn es in höheren Konzentrationen verwendet wird.
Wie sieht Skin Purging aus?
Skin Purging äußert sich meist durch das vermehrte Auftreten von Mitessern, kleinen Pickeln und Rötungen. Diese Unreinheiten entstehen, weil abgestorbene Hautzellen und andere Verunreinigungen schneller als üblich an die Hautoberfläche gelangen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Hautunreinheiten erscheinen diese jedoch typischerweise schneller und verschwinden auch wieder schneller, sobald der Prozess der Hauterneuerung abgeschlossen ist.
Tipps bei Skin Purging
- Patch Test: Bei aktiver Wirkstoffkosmetik mit Inhaltsstoffen wie Retinol, Vitamin C oder chemischen Peelings lohnt es sich, das Produkt vor der ersten Anwendung auf eine kleine Stelle aufzutragen, zum Beispiel hinter dem Ohr. Kommt es nach 72 nicht zu Rötungen oder juckenden Ekzemen ist eine allergische Reaktion weitaus seltener bei der normalen Anwendung.
- Schrittweise Einführung: Neue Produkte sollten schrittweise in die Routine integriert werden, z.B. zunächst nur einmal pro Woche und dann langsam steigern. Hierzu ist auch unser Ratgebertext zum Thema Skin Cycling hilfreich.
- Sanfte Pflege: Während einer Erstverschlimmerung ist es ratsam, auf eine sanfte Hautpflege zu setzen, die Haut gut mit Feuchtigkeit zu versorgen und auf einen ausreichenden Sonnenschutz zu achten. Achte darauf, milde Hautpflegeprodukte zu verwenden, die die Haut nicht zusätzlich reizen.
- Beruhigende Inhaltsstoffe: Verwende Produkte mit beruhigenden Inhaltsstoffen wie Kamille oder Aloe Vera, um die Haut zu beruhigen und die Hautbarriere zu stärken. Diese helfen, Rötungen und Irritationen zu minimieren und fördern die Heilung.
Langfristige Pflege nach Skin Purging
Nach dem Abklingen des Skin Purgings ist es wichtig, die Hautpflege schrittweise wieder auszubauen. Füge neue Produkte langsam in die Routine ein und achte darauf, die Haut weiterhin mit milden, feuchtigkeitsspendenden Produkten zu pflegen. Dies hilft, die erzielten Verbesserungen zu erhalten und die Haut langfristig in einem ausgeglichenen Zustand zu halten. Achte darauf, auch nach dem Purging-Prozess weiterhin auf einen angemessenen Sonnenschutz zu achten, um die Haut vor weiteren Schäden zu schützen.
Häufig gestellte Fragen und Antworten zum Thema Skin Purging
Was bedeutet Skin Purging?
Der englische Begriff beschreibt die Erstverschlimmerung des Hautzustandes nach der Nutzung eines neuen kosmetischen Produktes. Diese äußert sich häufig in Form eines Ausbruchs von Pickeln und Unreinheiten, meist nach der Verwendung von chemischen Peelings mit BHA und AHA, aber auch der Nutzung von Retinol.
Sollte bei Skin Purging das Produkt abgesetzt werden?
Wenn eine Allergie oder Unverträglichkeit auszuschließen ist, sollte das Produkt unbedingt weiterverwendet werden. Die Erstverschlimmerung, also das Skin Purging ist eher ein Zeichen der Wirksamkeit. Sind alle tiefergelegenen Unreinheiten ausgebrochen und abgeheilt, kann die Haut wieder strahlen.
Wir lässt sich die Haut bei Skin Purging unterstützen?
Um die Haut bei ihrem Prozess der Erstverschlimmerung nicht zu belasten, sollten wir das Beauty Programm eher schlicht halten, außerdem darauf achten viel zu trinken und gesund zu essen.